Ausgesetzt in Alicante

obwohl es schwerfällt. Der Brad, der kommt nicht mehr. Das Filmprojekt wurde gecancelt wg "Terminschwierigkeiten" bei Roman Polanski. Ein großes, schmerzerfülltes Aufheulen ging durch Alicante, als dies publik wurde. Der Himmel hat sich spontan verdüstert, die Wolken brachen auf und ganz Spanien weinte. Nur so kann man sich die Regenflut, die letztes Wochenende über Alicante hereinprasselte (gerüchtehalber 78 Liter/Stunde) und überall zu Überschwemmungen und Stromausfall führte, erklären.

Aber nach jeder finsteren Nacht kommt ja bekanntlich irgendwann ein strahlender, frischer Morgen. Und so beginnt am nächsten Donnerstag das älteste Oktoberfest Spaniens - es findet nämlich bereits zum 20. Mal statt - in Calpe. Passenderweise hier ums Eck, hi hi. Und ratet mal, wer dort live und in Farbe mit von der Partie sein wird und brühwarm mit Fotonachweis berichten: moi!

Wer braucht schon Brad wenn er stattdessen eine Maß Paulaner haben kann??????
Eben!

Eine meiner literarischen Leidenschaften : die möchtegern-autobiographischen Krimis von Kinky Friedman

aus Armadillos & Old Lace:
"Nothing much happens in Texas." "That's true," I said. "We´ve got a lot of wide open spaces". "Especially between people's ears," said Ratso.

Und das lasse ich dann mal einfach so stehen.....

ONKEL STEFFI: Zum Geburtstag viel Glück, 2x, zum Geburtstag, lieber Onkel Steffi, zum Geburtstag viel Glück !!!!!!!!!

Bitte kein Neid, denn heute ist hier sowas von KEIN Sommer in Sicht. Meer und Himmel kommen heute im Gegenteil sehr in schwarz daher. Eigentlich heißt es ja immer "Black is beautiful", aber ich finde ganz entschieden, dass das nicht für das Wetter gilt, brrrrrrrr.


Dafür bin ich in Wien auf den Geschmack des Sommers gekommen (oder was davon übrig ist, nachdem die Natur ja offensichtlich gerade Vergeltungsschläge gegen die Menschheit fährt - ist das nicht echt gruselig, wie es wetter- und naturkatastrophenmäßig auf der Welt gerade abgeht?).

Ein sicheres Rezept um den Sommer zumindest geschmacksmäßig zu erleben ist - tatata!!!! - AperolSpritz mit Wasabi-Nüssen. Jawohl! Das nimmt zumindest die "In-Crowd" in Wien gerade im Stehen und Gehen (und Sitzen) zu sich. AperolSpritz ist eigentlich nur ne Weißweinschorle mit einem Spritzer Aperol (Eiswürfel und Zitronenscheibe sind optional, geben dem Ganzen aber nochmal so nen leckeren Dreh). Ach ja, Aperol ist so ein giftig-orange-farbener Orangenlikör aus Italien, den es in Spanien leider nicht gibt, grrrrrr, und mein Vorrat neigt sich seit meiner Rückkehr aus Wien sehr der Neige zu:( Und im Vergleich zum altbekannten Prosecco-Aperol ist das mit der Weißweinschorle irgendwie viel milder und einfach sehr sehr sommerlich.

Und Wasabi-Nüsse sind Nüsse in Wasabi; nicht wirklich überraschend, oder? Erdnüsse, um genau zu sein. Und Wasabi kennt man am ehesten vom Sushi-Essen. Das ist dieses scharfe grüne Meerrettich-Zeug, das einem die Nebenhöhlen und Tränenkanäle etc. so richtig gut durchpfeifft, weil es so sauscharf ist. Sorry, wenn ich hier Allgemeinwissen breittrete, aber in Spanien (eigentlich der Weltstadt Alicante) sind weder Aperol noch Wasabi wirklich bekannt und ich weiß schon gar nicht mehr, wem ich welches Wissen zutrauen kann.

Wie-auch-immer: Mund auf, Wasabi-Nüsse rein, mit AperolSpritz nachspülen - Sommerfeeling garantiert! und nicht vergessen, dabei die Augen zuzumachen und evtl die Heizung vorher noch volles Rohr aufdrehen - oh Mann!!!!!!!

Und ich ziehe mir jetzt erstmal meine Strickjacke an......

(ANJA: Alles Gute zum Geburtstag!!!!!!!)

Ich wollte Euch nur einen kleinen Vorgeschmack darauf zukommen lassen, was mich geschmacklich nächste Woche erwartet. Es stehen mal wieder ein paar Tage Wien ins Haus und da ich ein Fan von Klischees bin (Klischee is schee - wie man in Bayern sagen könnte), wird´s das Klischee-Wiener-Schnitzel in Wien geben. Und das wird hoffentlich (wieder) genau so aussehen:


Das war Thomas. Thomas wurde im Herzen Wiens, nämlich beim Fiegelmüller, für mich zubereitet (als wir letztes Mal in Wien waren). Thomas lag auf einem Teller, denn auch in Wien ißt man nicht vom Tisch. Nur war Thomas so immens rießig und überwältigend ausladend, dass von dem Teller nicht viel zu sehen war (Sie sehen: Sie sehen nichts!). Thomas hieß Thomas, weil ein Schnitzel dieser Ausmaße eigentlich schon eine Persönlichkeit hat, und bevor man sich diese Persönlichkeit einverleibt, sollte man ihr doch Respekt zollen und sie wenigstens einmal beim Namen nennen. Thomas war recht wohlgeraten und verdammt lecker.

Nächste Woche werden Thomas' Geschwister dran glauben. Denn so ist das Leben manchmal: kaum hat man sie einen Namen gemacht, wird man schon mit Haut und Panade verspeißt.

Eine Runde Mitgefühl für Thomas! Bitte!

Alicante - 23.17 Uhr - ich schwitze und die Frisur sitzt verdammt noch mal nicht! War ne ziemlich dämliche Idee, heute abend die Wohnung zu putzen. Ich glaube aber fast, die Wohnung tagsüber zu putzen, ist noch viel dämlicher. Also, die Wohnung einfach erst wieder im Oktober putzen, wenn die Aussen- und Innentemperaturen Reinigungsmaßnahmen ohne Hitzschlaggefahr zulassen......

Aber das nur am Rande.

Wollte eigentlich berichten, dass ich mal wieder in BERLIN war - ich kann´s einfach nicht lassen. Diesmal war ich aber quasi missionarisch unterwegs und gar nicht nur zu meinem eigenen Vergnügen und nur zum Leid meines Bankkontos. Ich habe tatsächlich Kollegen, die waren schon überall auf der Welt, aber noch nie in Berlin. Das kann ich natürlich nicht durchgehen lassen. Ich habe die beiden also betäubt, gefesselt und geknebelt und unter Anwendung roher Gewalt für ein langes Wochenende nach Berlin verfrachtet. Dass sie auf dem Foto so entspannt und vergnügt dreinschauen, ist allein meinen Photoshop-Künsten zu verdanken :)


Wir sitzen hier übrigens gerade vor der Erdbeer-Bar (nahe Volksbühne) und ich habe gerade einen galaktisch guten Cassis Cooler getrunken. Aber eigentlich ist das Aushängegetränk der Erdbeer-Bar ein Erdbeer-Daiquiri, daher auch der Name - Checkers!!!! (nur für den Fall, dass Ihr mal dran vorbeikommt und nicht wißt, was Ihr trinken sollt)

Die Tage in Berlin waren mal wieder der Hit. Wettermäßig hat sich Berlin zwar eher von seiner spröden Seite gezeigt, aber das kann man dieser Stadt ohne weiteres durchgehen lassen. Naja, wir haben das übliche Touri-Programm abgespult, 100er-Bus-Fahrt, Bootsfahrt durchs Regierungsviertel, Kudamm, bißchen Kreuzberger Luft schnuppern und ein paar schicke Bars in Mitte haben wir auch noch mitgenommen. Und da nicht nur Liebe, sondern auch Völkerverständigung durch den Magen geht, bestand mein Beitrag zum Weltfrieden und Zusammenwachsen der EU darin, meinen Kollegen aus UK und Norwegen (OK, Norwegen spielt ja nicht wirklich mit in dem Verein - egal) ein paar typisch deutsche Kulinaritäten nahezubringen. Ich hoffe, sie werden sich immer an ihr erstes Afri-Cola, Astra-Bier, Spezi und KiBa (Kirsch-Bananensaft) erinnern.

Ausserdem sollte ich auch noch "echt deutsche" Küche auftreiben. Da aber das Bild, das man im Ausland gemeinhin von Deutschland hat, stark bayerisch geprägt ist, mußten also Bratwürste und Sauerkraut her - und das in Berlin!!!! (also mit diesen dicken Thüringer-Bratwürsten kann ich mich gar nicht anfreunden) Mein Einwand, dass das, was sie wollen keineswegs "echt deutsch", sondern vielmehr "gut bayerisch" ist, stieß auf vollkommenes Unverständnis. Also, bei der Berlin Connection nachgefragt, den heißen Tip bekommen mal in der Löwenbräu Taverne nahe Gendarmenmarkt einzulaufen und voilà: Bratwürste mit Sauerkraut und das gute Franziskaner Weizen aufgetischt. Natürlich war das Zeug nicht halb so gut, wie echt bayerische Bratwürste von der Amberger Metzgerei Hirsch, gegrillt auf Butzelküh (oh, der Speichel, er fließt!!!!), aber sei´s drum - sie fanden´s trotzdem lecker. Am Abend hat er dann noch das erste Wiener Schnitzel seines Lebens bekommen und damit war das Berlin Wochenende kulinarisch schon am ersten Tag eingetütet und der Weltfriede gerettet (keine Blumen - bitte).

Übrigens, schwer zu empfehlen: das Solar am Anhalter Bahnhof (Stresemannstraße irgendwas): gutes Essen, nicht nur Wiener Schnitzel, und DER Blick über Berlin (siehe Foto) und rundum recht stylisch.



Und was das Projekt Brad Pitt angeht, so habe ich zu meinem äußersten Bedauern im weltweiten Netz lesen müssen, dass möglicherweise Orlando Bloom die Hauptrolle spielen wird, in diesem Pompeij-Film (und was man im weltweiten Netz liest, stimmt ja bekanntlich immer). BUH-HU-HU!!!! Ne, den können sie meinetwegen gerne in Hollywood behalten, wegen dem werde ich nicht jeden Abend essen gehen.

So, ich gehe jetzt mal weiter vor mich hinschwitzen; ist ja eh nicht so, dass ich eine Wahl hätte.....

Ich schulde dazu noch einen Part 2, falls mir überhaupt noch jemand zuhört....

Und nach dem Motto: Bilder sagen mehr als Worte, möchte ich mich damit begnügen, die als traditionelle Festivität mit religiösem Hintergrund getarnte Zerstörungswut der Spanier mit folgenden Bildern zu belegen:


Das ist vorher. Während der Hogueras-Woche wird die ganze Stadt mit derartigen Konstruktionen "verschönert (?)". Das hier stand ca. eine Woche lang quasi vor meiner Haustür - ich musste viel trinken, um davon nicht Alpträume oder sogar ein handfestes Trauma davon zu tragen. BRRRRR

Ja, und am Ende der Hogueras-Woche, nachdem beinahe alle Anwohner im Laufe durchfeierter Nächte ihre Notdurft auf/an diese "geschmackvollen" Statuen verrichtet haben (nein, tun sie natürlich nicht, aus Respekt vor der vielen Arbeit und Energie, die manche Leute in diese Konstrukte gesteckt haben, oder auch einfach nur, weil sie durchgehend bewacht sind, hi hi), fackelt man die Teile eben ab. Geht schneller und ist spektakulärer, als sie wieder abzubauen. Und dann sieht die ganze Chose so aus:



Natürlich wird da nicht wild gezündelt, denn man ist ja mitten in der dicht besiedelten, zugebauten Stadt - das wäre ja höchst unvernünftig, möglicherweise sogar geisteskrank. Nein, nein! Da kommt dann vorher die Feuerwehr, es wird mehr oder weniger effektiv ein wenig drumherum abgesperrt und dann wird kontrolliert (zwinker,zwinker) verbrannt. Dass dann schon mal links und rechts die Klimaanlagen oder was sonst unachtsamserweise auf den Balkonen gelassen wurde, ankokeln oder verschmoren, Schwamm drüber! Hauptsache man kann einmal im Jahr den kleinen Feuerteufel von der Leine lassen. Vielleicht hat die Stadt Alicante auch einen extra Posten in ihrem jährlichen Budget für von ihr verursachte Feuerschäden während Hogueras...

Und damit das Ganze nicht allzu zivilisiert und langweilig abläuft, gipfelt der Spass an der Freude darin, dass die umstehenden Schaulustigen die Feuerwehrmänner ausdauernd und auf das übelste beschimpfen ("hijos de puta" = Hurensöhne; "Tú aquí currando, tu mujer follando" sowie "bombero, cabrón, hijo de puta, maricon" - sorry, die letzten beiden kann ich nicht übersetzen; sowas sage ich nicht auf deutsch), um von ihnen nass gespritzt zu werden. Schon putzig, meine gegenwärtigen Wahl-Landsmänner.

So, jetzt wißt Ihr das auch.
Ich wünsche ein wunderschönes Wochenende - over and out.

Oh Mann, ich bin ja schon ungeduldig geworden, wegen der Mena, weil sie doch alle gesehen haben, nur ich nicht. Und gestern endlich wurde ich für mein Warten belohnt: in der Strandbar am Alicantiner Mist-Strand, nämlich der Sandfloh-verseuchte und von Kleinkindern mit ihren duftenden Häufchen markierte Strand Playa Postiguet. Supergefühl, wenn man am Strand in diese Sch*** haufen tritt; ist dann auch egal, ob sie von Hund oder Kleinkind stammen.

Ich schweife ab... Auf jeden Fall saß ich da mit meinem Amsterdamer Besuch und wir süffelten gerade unseren zweiten Tinto de Verano (Rotwein mit Zitronenlimonade, so ne Art Sangria light) als auf einmal eine Erscheinung im Leoparden-Bikini-Top an uns vorbeirauschte, mit kurzen, wasserstoffblonden Haaren und der obligatorischen Mega-Sonnenbrille. Und sie war es tatsächlich, die Mena, die Suvari, die mit den Rosenblättern in American Beauty. Spindeldürr dazu. Naja, selbstredend sind den Alicantinos erstmal die Zungen aus ihren biertriefenden Mündern geklappt, und zwar auch denen, die sie nicht erkannt haben (ich tippe mal, das war ohnehin die Mehrheit). Aber eine wasserstoffblonde, dürre Frau mit Leoparden-Bikini und einem ungemein auffallenden Gang, eigentlich mehr ein Schreiten, naja, da kann Mann natürlich das Glotzen nicht unterlassen.

Sie hat sich dann also zwei Tische weitergesetzt, wild telefoniert und irgendso ein gelbes Eisshakegetränk getrunken. Ich war echt sauer, weil ich keinen Fotoapparat dabei hatte. Noch sauerer wurde ich dann, als ihr Co-Star aus dem Film, den sie hier gerade drehen, dazukam, sie ihr Oberteil ausgezogen hat und sich dann Oben-ohne genüßlich in der Strandbar im Sand geräkelt hat. Und richtig stocksauer, weil ohne Fotoappart, war ich dann, als sie auch noch eine Zigarette selbst gedreht hat, die dann an ihrem Tisch die Runde gemacht hat. Das muß wirklich ein sehr guter Tabak gewesen sein, wenn sie ihn so generös geteilt hat....

GOTT!!!! Mena Suvari, mit neuer Frisur, oben ohne und mit selbstgemachter Zigarette am Strand. Verdammt! Das wäre unser anstehender Cuba-Urlaub gewesen!!!!!

Egal, was lerne ich daraus, im August wenn dann Brad, Monica und Robert hier ihr Pompej drehen gehe ich keinesfalls mehr ohne Fotoappart aus dem Haus.

Brauche jetzt Schlaf! Das Leben ist hart :)